Künst­le­ri­sche Druck­tech­ni­ken sind im­ma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be

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Blick in die Sammlung des Druckkunst-Museums in Leipzig.

Die «Künst­le­ri­schen Druck­tech­ni­ken des Hoch­drucks, Tief­drucks, Flach­drucks, Durch­drucks und deren Misch­for­men» haben Auf­nah­me in das Bun­des­wei­te Ver­zeich­nis des Im­ma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes ge­fun­den.

Die «Künst­le­ri­schen Druck­tech­ni­ken des Hoch­drucks, Tief­drucks, Flach­drucks, Durch­drucks und deren Misch­for­men» sind mit Be­schluss der Deut­schen Unesco-Kom­mis­si­on im März 2018 in das Bun­des­wei­te Ver­zeich­nis des Im­ma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes auf­ge­nom­men wor­den. Die Auf­nah­me folg­te auf eine Be­wer­bung, die das Mu­se­um für Druck­kunst Leip­zig und der Bun­des­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler (BBK) ge­mein­sam in­iti­ier­ten. Das Ex­per­ten­ko­mi­tee für das Im­ma­te­ri­el­le Kul­tur­er­be der deut­schen Unesco-Kom­mis­si­on wür­dig­te die In­itia­ti­ve zu den «Künst­le­ri­schen Druck­tech­ni­ken». Die le­ben­di­gen Er­hal­tungs­mass­nah­men und die An­ge­bo­te der Wei­ter­ga­be an Kin­der und Ju­gend­li­che über­zeug­ten. Eben­so po­si­tiv her­vor­ge­ho­ben wur­den die en­ga­gier­te Trä­ger­schaft sowie deren in­ter­na­tio­na­le Ver­net­zung.

Die säch­si­sche Staats­mi­nis­te­rin Dr. Eva-Ma­ria Stan­ge zeig­te sich er­freut über die Auf­nah­me: In einer Zeit, in der sich durch den di­gi­ta­len Wan­del Me­di­en­nut­zungs­ge­wohn­hei­ten und tra­di­tio­nel­le Hand­werks­tech­ni­ken ver­än­der­ten oder ganz ver­schwän­den, komme der Pfle­ge des im­ma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes eine be­son­de­re Be­deu­tung zu.

Ge­druck­te Text- und Bild­me­di­en sind seit mehr als 500 Jah­ren Teil der eu­ro­päi­schen Kul­tur und Wis­sens­ge­sell­schaft. Seit 1500 waren der Kup­fer­tief­druck und der Hoch­druck und ab 1800 der Stein- und Licht­druck sowie der Durch­druck die we­sent­li­chen Tech­ni­ken für die Her­stel­lung von Print­me­di­en. Mitte des 19. Jahr­hun­derts folg­te unter Bei­be­hal­tung der Grund­prin­zi­pi­en der Über­gang von der Hand­werks­tech­nik zum in­dus­tri­el­len Druck. Der hand­werk­li­che Be­reich wurde im künst­le­ri­schen Um­feld wei­ter­ge­pflegt. Bei­spie­le hier­für sind die Künst­ler­grup­pe «Die Brü­cke» oder die Col­la­gen­kunst der Künst­ler­be­we­gung Dada.

Seit dem Ende des 20. Jahr­hun­derts wird die Nut­zung tra­di­tio­nell-ma­nu­el­ler Druck­tech­ni­ken nur noch von Künst­lern und Künst­le­rin­nen in künst­le­ri­schen Druck­werk­stät­ten und Mu­se­en sowie in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen (Schu­len, Kunst-, Ge­stal­tungs- und Me­di­en­hoch­schu­len, Volks­hoch­schu­len) wei­ter­ge­führt.

Mit Be­schluss der 32. Ge­ne­ral­kon­fe­renz der Or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­ein­ten Na­tio­nen für Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kul­tur (Unesco) im Ok­to­ber 2003 hat sich Deutsch­land seit 2013 ver­pflich­tet, ein na­tio­na­les Ver­zeich­nis des im­ma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes zu er­stel­len. Im Be­wer­bungs­ver­fah­ren 2017/2018 wur­den die «Künst­le­ri­schen Druck­tech­ni­ken» als eine von sie­ben Neu­auf­nah­men für das Ver­zeich­nis fest­ge­legt. (jm)

 
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